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Stellenabbau? Audi spricht mit Betriebsrat über schwierige Lage – BR24

Diskussionen über Stellenabbau bei Audi

Die Volkswagen-Tochtergesellschaft Audi befindet sich derzeit in Verhandlungen, die die Möglichkeit eines signifikanten Personalabbaus betreffen könnten. Derzeit wird darüber spekuliert, dass bis zu 4.500 Arbeitsplätze in Gefahr sein könnten. Ähnlich wie der Mutterkonzern Volkswagen sieht sich Audi mit einem deutlichen Rückgang bei Umsatz, Absatz und Gewinn konfrontiert. Obwohl das Unternehmen sich in Bezug auf diese Angelegenheit bedeckt hält, ist sie zweifellos von großem Interesse, wie man bei einem Radio-Bericht von BR24 am 7. November 2024 um 16:00 Uhr hörte.

Gespräche mit dem Betriebsrat

Der Vorstand von Audi befindet sich in Gesprächen mit dem Betriebsrat, um die Konsequenzen der angespannten Lage für den Automobilhersteller zu erörtern. Aufgrund der dramatischen Gewinnrückgänge bei sowohl Audi als auch der Muttergesellschaft Volkswagen ist der Druck auf das Unternehmen mit Sitz in Ingolstadt gestiegen. Trotz Berichten aus dem Manager-Magazin, die von einem Stellenabbau von 4.500 Stellen sprechen, hat Audi dem Bayerischen Rundfunk gegenüber keine Bestätigung gegeben. Allerdings könnte allein die Möglichkeit solcher Maßnahmen bei den rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland für Unruhe sorgen.

Beschäftigungsgarantie in der Schwebe

Nur zwei Tage zuvor hatte Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger bei der Präsentation enttäuschender Quartalszahlen betont, dass die Firma trotz der derzeitigen Widrigkeiten an der bis Ende 2029 geltenden Beschäftigungsgarantie festhalten wolle. In einer offiziellen Mitteilung versichert Audi, dass diese Garantie grundsätzlich weiterhin Bestand habe. Dennoch verweist das Unternehmen auf den sogenannten “Pakt Audi Zukunft”, welcher fordert, dass bei verschärften wirtschaftlichen Rahmenbedingungen neue Verhandlungen mit dem Betriebsrat eröffnet werden. Dies sei nun der Fall, wie der Vorstand bestätigte.

Fortschreitende Verhandlungen

Ein Sprecher des Betriebsrats erklärte auf Nachfrage, dass derzeit Gespräche laufen. Diese beschäftigen sich allerdings nicht mit Entlassungen, sondern mit der Erhöhung der Effizienz und der Verbesserung der Strukturen. Laut dem Magazinbericht sollen vor allem im sogenannten indirekten Bereich, der nicht die Produktion betrifft, Stellen eingespart werden. In leichteren Bereichen, wie der Entwicklung, stehen demnach mehr als 2.000 Stellen zur Disposition. Diese Informationen basieren auf anonymen Insidern.

Gewinneinbruch bei VW und Audi

Das operative Ergebnis der Volkswagen-Tochter Audi sank im dritten Quartal substanziell um 91 Prozent auf 106 Millionen Euro. Es waren nur die Luxusmarken Lamborghini und Bentley, die es der Markenfamilie ermöglichten, in den schwarzen Zahlen zu bleiben. Verantwortlich für diesen Einbruch sind der Rückgang der Verkaufszahlen der Marke Audi und hohe Rückstellungen für die potenzielle Stilllegung des Werks in Brüssel. Auch die Audi-Mutter Volkswagen sieht sich in einer ähnlichen Lage und droht sogar mit der Schließung von drei Werken sowie der Streichung von zehntausenden Arbeitsstellen.

Fordern und Maßnahmen

Während der aktuellen Tarifverhandlungen fordert das Management von Volkswagen eine zehnprozentige Lohnkürzung und den Verzicht auf verschiedene Sonderzahlungen. Der bereits seit drei Jahrzehnten bestehende Vertrag zur Sicherung der Arbeitsplätze wurde von den Verantwortlichen in Wolfsburg bereits aufgekündigt.

Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die allgemeine Lage in der europäischen Automobilbranche, die von BR24 eingehend berücksichtigt wird. Der BR24 Newsletter, der an Werktagen abends verschickt wird, liefert Einblicke in die wichtigsten Ereignisse des Tages – direkt und bequem in Ihr Postfach. Interessierte können sich dafür anmelden.

Zusammenhänge und mögliche Auswirkungen auf Audi in Ingolstadt

Eine zentrale Frage bleibt, welche Auswirkungen die Krise bei Volkswagen auf Audi in Ingolstadt haben wird. Trotz der Zusicherung, die Beschäftigungsgarantie bis 2029 beibehalten zu wollen, betont der Vorstand die Notwendigkeit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als Voraussetzung. Die Gespräche mit dem Betriebsrat sind von entscheidender Bedeutung, wobei letztere im Vorfeld bereits Kritik an der Unternehmensführung geübt hatten.

Zukunft der Automobilbranche in Deutschland

Eine aktuelle Studie hat sich mit den möglichen Auswirkungen der Wende zur Elektromobilität auf den Arbeitsmarkt beschäftigt. Prognosen gehen davon aus, dass in der deutschen Automobilindustrie bis zum Jahr 2035 etwa 140.000 Stellen verloren gehen könnten. Besonders betroffen sind dabei bestimmte Berufsfelder. Gleichzeitig entstehen jedoch anderswo neue Stellen.

Bayerische Automobilindustrie in Bedrängnis?

Die Autoindustrie befindet sich unbestreitbar in einer Krise. Im ersten Halbjahr 2024 waren die Umsätze erstmals deutlich rückläufig. Besonders in Südbayern, wo die Automobilwirtschaft einen entscheidenden Teil des lokalen Wirtschaftsgeschehens ausmacht, ist dieser Rückgang äußerst gravierend.

Abschluss

Die momentanen Entwicklungen in der Automobilbranche, insbesondere bei Audi und Volkswagen, zeigen die Notwendigkeit einer genauen Analyse und eventuellen Adaption an die sich verändernden Marktbedingungen. Der Ausgang der Verhandlungen wird maßgeblich bestimmen, wie sich die Situation für die Mitarbeiter und die Unternehmen als Ganzes in den kommenden Jahren entwickeln wird.