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Borussia Dortmund unterliegt FSV Mainz 05 nach Emre Cans Roter Karte

Unverhoffter Triumph für Mainz 05: Dortmunds Auswärtsspiel-Flaute hält an

Von Heimspielen begünstigt und auswärts erfolglos – und vice versa: Mit zwei gegensätzlich verlaufenden Serien zogen der 1. FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund in dieser Bundesliga-Saison Aufmerksamkeit auf sich. Die Mainzer, die in ihrer Heimspielstätte bislang lediglich zwei glanzlose Remis erzielen konnten, jedoch auswärts zwei Siege und zwei Unentschieden holten, trafen am Samstagnachmittag auf Borussia Dortmund. Diese konnte alle fünf Heimspiele für sich entscheiden, musste jedoch auswärts bisher mit nur einem Punkt aus einem 0:0 gegen Bremen auskommen. Diesmal sollte sich für beide Teams alles ändern – zumindest aus Mainzer Sicht.

Die Truppe von Trainer Bo Henriksen, der ihr Pech bei Heimspielen als „Zufall“ abgetan hatte, sicherte sich einen seltenen Heimsieg. Der 3:1-Erfolg durch die Treffer von Lee (36. Minute), Burkardt (45.+3) und Nebel (54.) wurde durch die frühe rote Karte für BVB-Kapitän Emre Can begünstigt. Nachdem er mit gestrecktem Bein gegen Lee in der 27. Minute eingegriffen hatte, musste er das Spielfeld vorzeitig verlassen. Glücklicherweise erholte sich der Flügelstürmer schnell von diesem Foul.

Das 1:0 erzielte der Koreaner Lee per Kopf und setzte damit ein beeindruckendes Zeichen für Mainz. Nach dem Ausgleich der Dortmunder durch einen Elfmetertreffer von Guirassy, verursacht durch Lees Foul am Torschützen kurz vor der Pause, sorgte Burkardt für die erneute Führung zum 2:1. Nebels erstes Bundesligator für den 1. FSV 05 stellte schließlich einen nicht mehr wettzumachenden Rückschlag für Borussia Dortmund dar, die nach diesem Moment nicht mehr in der Lage war, effektiv zu kontern.

Dortmunds Rückschlag und entscheidender Moment

Während Mainz bis auf den neunten Tabellenplatz vorrückte, findet sich Borussia Dortmund vorerst im oberen Mittelfeld der Bundesliga als Siebter wieder. Die Mannschaft kann nun lediglich hoffen, dass einige der vielen verletzten Stammspieler nach der anstehenden zweiwöchigen Länderspielpause zurückkehren werden. Für die Dortmunder schmeckte diese Niederlage, wie einige andere zuvor, aufgrund personeller Engpässe besonders bitter, obwohl die Schwarz-Gelben-Anhänger ihr Team nach dem Abpfiff bestmöglich aufmunterten.

Julian Brandt, Nationalspieler, beklagte die unzureichende Defensive als Hauptursache für die jüngste Niederlage in Mainz. „Unser Ziel war es, mit einem 1:1 in die Pause zu gehen“, betonte Brandt, der wie viele seiner Teamkollegen Burkardts Treffer kurz vor dem Halbzeitpfiff als entscheidenden Rückschlag in dieser ungleich numerischen Begegnung betrachtete. Nebels 3:1 besiegelte schließlich das Schicksal des BVB und löschte die letzten Hoffnungen, die trotz anfänglich vielversprechender Spielweise in der ersten Viertelstunde bestanden hatten.

„Nach dem 2:1 für Mainz war das Spiel für uns sehr schwierig geworden“, analysierte BVB-Trainer Nuri Sahin. Emre Can kritisierte er wegen des Platzverweises bei Sky: „Da darf er nie so reingehen, das weiß er auch. Das war ein Gamechanger. Die Jungs gehen auf der letzten Rille.“

Mainzer Leistungssteigerung und Dortmunder Probleme

Die Mainzer, die sich gerne an ihren 3:0-Heimerfolg über Dortmund im Mai erinnerten, überzeugten erstmals in dieser Saison mit ihrer Dominanz, Durchschlagskraft und Effizienz im Ausnutzen der Torchancen. Das Gros der 33.000 Zuschauer zeigte sich begeistert – so überzeugend hatten die 05-Fans ihre Mannschaft lange nicht daheim erlebt. Auch Trainer Henriksen war von der Mannschaftsleistung angetan. „Wir haben heute sehr guten Fußball gespielt“, lobte er sein Team, das am Samstag einen großen Fortschritt verzeichnete.

Die Dortmunder hingegen werden weiterhin vom Fluch der Auswärtsspiele verfolgt. Mit mehr Spielintelligenz und Entschlossenheit sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung wäre in Mainz durchaus mehr möglich gewesen. Stattdessen trat der BVB die Heimreise mit der trüben Erkenntnis an, erneut gravierende Fehler gemacht und einen irreparablen Blackout erlitten zu haben.

„Alles in allem wirkte Borussia Dortmund alles andere als wie ein Spitzenteam“, lautet das Urteil. Was die Mannschaft prinzipiell kann, zeigt sie regelmäßig in der Champions League. Doch im heimischen Wettbewerb bleibt sie außer bei den Heimspielen bislang weit hinter den Erwartungen zurück. Auf Dauer wird dies nicht ausreichen, um den eigenen Anspruch gerecht zu werden.

Ausblick nach der Länderspielpause

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Borussia Dortmund fähig sein wird, die Auswärtsschwäche zu überwinden und auf die Rückkehr seiner verletzten Schlüsselspieler zu hoffen. Nach der Länderspielpause warten neue Herausforderungen, in denen die Mannschaft beweisen muss, dass sie auch auf fremdem Platz überzeugen kann. Der Druck, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und konstant gute Leistungen zu erbringen, wird immens sein. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten, bietet jedoch sowohl die Chance zur Wiedergutmachung als auch zur Festigung des Teamzusammenhalts.

Trainer Sahin wird daran arbeiten müssen, eine Balance zu finden, die es der Mannschaft erlaubt, in jeder Spielsituation flexibel und widerstandsfähig aufzutreten, um in den kommenden Begegnungen sowohl national als auch international positive Ergebnisse zu erzielen. Die Fans erwarten nichts weniger als eine entschlossene Reaktion nach einer durchwachsenen Saisonphase.

Mit Spannung wird zudem die Rolle von Schlüsselspielern verfolgt, die sowohl taktische als auch mentale Impulse setzen könnten, um das Blatt zu wenden. Die Rückkehr von Leistungsträgern könnte entscheidend dafür sein, ob Borussia Dortmund die Saisonziele erreicht und einen Platz in der immer härter umkämpften Spitzengruppe der Bundesliga behaupten kann.