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„Ich wusste gar nicht, dass es die DDR gab“: Ein Spaziergang entlang der Mauer am Tag des Jubiläums

„Ich wusste gar nicht, dass es die DDR gab“: Ein Rundgang entlang der Mauer zum Tag des Jubiläums

Die Berliner Mauer ist längst Geschichte. Anlässlich des Jubiläums sind entlang der ehemaligen Grenzlinie an diesem Wochenende selbstgestaltete Plakate aufgestellt worden. Welches Ziel verfolgen diese Aktionen?

An der Stelle, an der die Mauer einst stand, posieren zwei Studentinnen aus Spanien für ein Selfie. Die beiden wohnen eigentlich in Warschau, haben sich aber entschieden, das lange Wochenende um den 9. November in Berlin zu verbringen. Dass sie schließlich in der Zimmerstraße ankamen, war eher ein Zufall. Vielen Besuchern hier geht es ähnlich. Der Jahrestag des Mauerfalls war ihnen bis zu diesem Samstag unbekannt, und viele deutsche Begriffe und Zusammenhänge sind für sie schwer zu verstehen. Dennoch finden sie die Aktionen faszinierend und nehmen diese gern in Erinnerung.

Mauerfall-Jubiläum zieht zahlreiche Besucher an

An diesem Wochenende sind entlang der früheren Mauerlinie in Berlin viele Plakate aufgestellt. Diese selbstgestalteten Kunstwerke sollen im Regierungsviertel an die Friedliche Revolution erinnern. Nicht nur einfache Bürger haben sich daran beteiligt, sondern auch bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft. Ein Rückblick auf 35 Jahre Mauerfall zeigt Unterschiede zwischen Ost und West.

Auf den Tafeln prangen einfache und eindringliche Botschaften. „Sei keine dumme Nuss und denk nach“, heißt es neben einer Zeichnung einer Nuss. „No more walls“ steht neben einer Karikatur eines Schweinchens. In bunten Buchstaben hat jemand geschrieben: „Das Gefühl der Einheit nach dem Mauerfall sollte heute als Vorlage für den gesellschaftlichen Zusammenhalt dienen!“

Gedanken zur Einheit und zum Vertrauen

Christoph, ein 38-jähriger Bewohner Kreuzbergs, meint, dass die Plakate „zum Nachdenken“ anregen. Er ist mit Fabian unterwegs, einem 34-Jährigen aus Leipzig. Fabian selbst spürt keine persönlichen Unterschiede zwischen Ost und West, ist sich jedoch bewusst, dass sie existieren, insbesondere im politischen Bereich. „Vor allem politisch“, merkt er an, „fehlt im Osten das Vertrauen in staatliche Institutionen.“

Auch Sandra, die aus Kreuzberg kommt, steht in der Zimmerstraße direkt vor einer Bühne, wo gerade eine Band „Power to the People“ von John Lennon spielt. Die 55-jährige Besucher freut sich: Die Veranstaltungen zum Mauerfall-Jubiläum sind „zum Glück nicht übertrieben.“

Erinnerungen und Emotionen am Checkpoint Charlie

Dieser Eindruck zieht sich durch das gesamte Programm. Andere Spaziergänger entlang der etwa vier Kilometer langen Strecke freuen sich über die Plakate und die Musik. Kritik an den Jubiläumsaktionen ist selten, besonders unter jenen, die bewusst hierher gekommen sind. Die Atmosphäre bleibt friedlich, wenn auch nicht revolutionär wie 1989.

Ein kleiner Junge zeigt Überraschung: „Ich wusste gar nicht, dass es die DDR gab“, bekennt er offen. Ein älterer Herr entgegnet ihm verständnisvoll: „Wenn man jung ist, wirkt das nicht so bedeutend.“ Ein anderer Mann aus Ostdeutschland ist bei den historischen Videoinstallationen tief berührt, besonders von den Aufnahmen aus Prag, wodurch ihm die Tränen kommen.

Am Checkpoint Charlie werden Erdbeerbowle und Glühwein angeboten, und ein Stand verkauft Kühlschrankmagneten. Gegenüber davon steht ein Tisch mit russischen Pelzmützen, die sicherlich nicht in Russland oder der Sowjetunion hergestellt wurden. Knallige Farben wie Zinnoberrot sind sofort zu sehen.

Kreativität und Reflexion im Kinderzelt

Im Kinderzelt in der Ebertstraße hat Benjamin gerade eine „Revolutionskerze“ gebastelt, wie sie im Workshop hier genannt wird. Auf der Kerze sind Blumen, ein Blitz und ein Quadrat abgebildet. Kristina Knorr erklärt, dass die Kerze „nichts Einheitsspezifisches“ verkörpere. „Doch hübsch ist sie allemal“, lobt sie den Fünfjährigen.

Christina Knorr empfindet die Atmosphäre hier als besonders „besinnlich“, was gut zur Friedlichen Revolution passe, wie sie meint. Den Veranstaltern zufolge wurden insgesamt 300 Workshops angeboten. Ein Sprecher der landeseigenen Kulturprojekte GmbH erklärt die Intentionen hinter diesen Aktionen folgendermaßen: Man wolle vor allem jüngeren Menschen klarmachen, dass die Mauer beim Mauerfall nicht einfach umfiel. Besonders in der heutigen Zeit, in der es wieder linke, aber vor allem rechte „Tendenzen“ gebe und die „Freiheiten“ weltweit eher abnähmen, seien die Plakate ein „Demokratie- und Geschichtsereignis“.

Eine Botschaft der Veränderung

Die gesamten Feierlichkeiten anlässlich des Mauerfall-Jubiläums haben rund 10 Millionen Euro gekostet. Genauere Angaben zu den Kosten einzelner Aktionen wie der Plakatgestaltung wurden nicht gemacht. Allerdings wurde festgestellt, dass ein umfangreiches Sicherheitskonzept einschließlich Wachschutz erforderlich war. Zwar könne mutwilliger Vandalismus nicht verhindert werden, „aber“, sagt der Sprecher, „so ticken die Leute nicht“.

Nichts bleibt, wie es ist: Das ist unsere Chance! Auch im Jahr 2024 lebt diese Vision weiter. Die Botschaften zur Stärkung von Einheit und Vertrauen sind aktueller denn je. In einer Welt, in der politische und soziale Herausforderungen weiterhin im Vordergrund stehen, ruft das Jubiläum des Mauerfalls dazu auf, gegenseitiges Verständnis und Zusammenarbeit zu fördern.