Tesla und das Erbe der US-Wahlen
Der jüngste Sieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen hat beträchtliche Auswirkungen auf Elon Musks finanziellen Status gehabt. Seine Investitionen in Tesla wurden durch eine Aktienrallye belohnt, die sein Vermögen um 21 Milliarden Dollar erhöhte. Dies wirft die Frage auf: Wie stark wird Musk weiterhin von der Trump-Administration profitieren?
Eine bedeutende Investition in den politischen Wandel
Elon Musk investierte 130 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf – mehr als jeder andere Einzelpersonenunterstützer. Es scheint, dass sein Interesse nicht nur finanzieller Natur war. Der neu gewählte Präsident Trump hat Musks Leistungen in der Technologiebranche hoch gelobt und Musk als “Supergenie” bezeichnet. In seiner 25-minütigen Siegesrede widmete Trump ganze vier Minuten seinem “Star” Musk. Er betonte, dass es wichtig sei, die Talente solcher außergewöhnlichen Persönlichkeiten zu schützen.
Ein Potential für eine unerwartete Allianz
Der Einfluss der Wahl auf Teslas Aktienkurs war kurzfristig erheblich. Der Reichtum von Musk wuchs laut Forbes allein innerhalb von 24 Stunden um 20,9 Milliarden Dollar – sein Gesamtvermögen stieg auf nahezu 286 Milliarden Dollar. Damit weitete sich der Abstand zu dem zweitreichsten Menschen der Welt, Jeff Bezos, erheblich auf über 60 Milliarden Dollar aus. Der beispiellose Aufschwung der Tesla-Aktien an der US-Technologiebörse Nasdaq, die um 14,8 Prozent auf 288,53 Dollar anstieg, trug wesentlich zu diesem Vermögenssprung bei.
Tesla als Hauptnutznießer der Trump-Politik
Analysten wie Dan Ives von Wedbush sehen Musks Unterstützung für Trump als großen Gewinn für Tesla. Trumps Pläne, bundesstaatliche Steuervergünstigungen für Elektrofahrzeuge abzuschaffen, könnten Teslas Position im Markt ohne diese Subventionen stärken. Dies könnte Tesla entscheidend begünstigen, vor allem in Anbetracht der von Trump angedrohten Strafzölle auf chinesische Importe von bis zu 60 Prozent. Diese Maßnahme könnte die etablierte und wachsende Marktpräsenz chinesischer Elektroauto-Hersteller erheblich beeinträchtigen.
Musks wachsender Unternehmensimperium
Elon Musk kontrolliert bedeutende Anteile an zwei der wertvollsten globalen Unternehmen: Er besitzt 42 Prozent von SpaceX, das mit rund 210 Milliarden Dollar bewertet wird, und 13 Prozent von Tesla, dessen Marktkapitalisierung bei über 900 Milliarden Dollar liegt. Darüber hinaus ist Musk auch Mehrheitsaktionär von der Social-Media-Plattform X und dem KI-Startup xAI.
Eine mögliche Rolle in der neuen Regierung
Es wird vermutet, dass Musk nicht nur von Trumps Politik profitieren, sondern auch aktiv in die Regierungsgeschäfte involviert sein könnte. Trump hat versprochen, Musk eine Rolle in seiner Administration zuzusichern, obwohl Musk ausdrücklich betonte, dass er keine formelle Rolle im Kabinett anstrebe, noch dafür entlohnt oder betitelt werden möchte. Dennoch erwägt er die Leitung eines “Department of Government Efficiency” oder kurz D.O.G.E., das darauf abzielt, zwei Billionen Dollar einzusparen.
Gesetzliche Herausforderungen und regulatorischer Einfluss
Ein Vorteil dieser möglichen Position wäre es, dass Musk Einfluss auf die Bundesbehörden hätte, die seine Unternehmungen beaufsichtigen. Musks Postings auf der Social-Media-Plattform X, auf denen er symbolisch mit Feuer-Emojis heikle personelle Änderungen im Regulierungsumfeld kommentierte, veranschaulichen sein Interesse und die potenziellen Konflikte. Bereits Ende Oktober hatte Musk erklärt, dass FTC-Chefin Lina Khan, eine seiner Kritikerinnen, bald entlassen würde.
Der Einfluss von Musks Finanzkraft auf regulatorische Fragen
Zur Erinnerung: Lina Khan hatte die FTC gegen Musk kurz nach seiner Übernahme von Twitter aktiv gemacht und 350 Dokumente von Musk und seiner Firma angefordert. Die FTC hatte argumentiert, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um potenzielle Verstöße zu untersuchen. Die US-Börsenaufsicht hatte Musk 2018 eine Maulsperre auferlegt, nachdem er auf Twitter angedeutet hatte, Tesla von der Börse zu nehmen – was zu einem sprunghaften Anstieg des Aktienkurses geführt hatte.
Eine neue Führung für die SEC?
Auch die Position von SEC-Chef Gary Gensler wird unter Trumps Verwaltung infrage gestellt. Trump hat angedeutet, Gensler als Präsident loszuwerden, was auf dessen restriktive Haltung gegenüber Kryptowährungen zurückzuführen ist. Sollte Gensler zurücktreten, könnte Heister Pierce, besser bekannt als “Crypto Mom”, die Führung der SEC übernehmen. Diese Veränderung könnte sich als vorteilhaft für Musk erweisen, der sich selbst stark in der Kryptowelt engagiert, insbesondere beim Dogecoin.
Musk und die Kryptowährungen
Elon Musk hat in der Vergangenheit Dogecoin stark gefördert und es wird spekuliert, dass er die Entwicklung sogar finanziell unterstützt hat. Eine mögliche Einführung einer Zahlungsfunktion auf der Plattform X, die Dogecoin akzeptiert, könnte die Nutzung und den Kurs der Kryptowährung erheblich steigern – vorausgesetzt, die SEC steht dem nicht im Wege. Auch wenn der genaue Anteil von Musks Vermögen in Dogecoin unbekannt bleibt, scheint es sicher, dass seine Aktionen im Kryptowährungsbereich von der neuen Regierung beeinflusst werden könnten.
Musk als Hauptgewinner der Präsidentschaftswahl
Elon Musk, der reichste Menschen der Welt, profitiert nicht nur persönlich, sondern auch finanziell erheblich von Donald Trumps Präsidentschaft, so viel steht fest. Mit den laufenden Entwicklungen auf politischer und regulatorischer Ebene bleibt abzuwarten, wie sich Musks Einfluss weiter entfaltet und welche konkreten Schritte er in den kommenden Jahren unternehmen wird. Es ist offensichtlich, dass Musk durch seine klugen Investitionen und strategischen Allianzen eine Schlüsselrolle in der gegenwärtigen und zukünftigen wirtschaftlichen Landschaft der USA einnehmen wird.