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US-Notenbank senkt erneut den Leitzins

US-Notenbank reduziert erneut Leitzins

Stand: 07.11.2024 21:38 Uhr

Die US-Notenbank hat erwartungsgemäß den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt gesenkt. Fed-Chef Jerome Powell verkündete die Zinssenkung am Abend. Spannend bleibt die Frage, wie die Zinswende in den USA weiter verlaufen wird.

Wenige Tage nach dem Wahlsieg von Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl hat die US-Notenbank den Leitzins erneut gesenkt. Der geldpolitische Hauptsatz wurde am Abend in einem einstimmigen Beschluss um einen Viertelpunkt gesenkt und liegt nun in der neuen Bandbreite von 4,50 bis 4,75 Prozent. Dies war der zweite Schritt nach der Zinswende im September, fiel diesmal jedoch nur halb so groß aus wie zuvor.

Hintergründe der Entscheidung

Zwei Tage nach der US-Präsidentschaftswahl war es der Fed wichtig, zusätzliche Unsicherheiten zu vermeiden und den Märkten keine Überraschungen zu bereiten, erklärte der USA-Experte von KfW Research, Stephan Bales, zu dem allgemein erwarteten Zinsschritt.

Im September hatte die Zentralbank der größten Volkswirtschaft der Welt den Leitzins zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Coronapandemie gesenkt. Es bleibt unklar, welche Auswirkungen die Rückkehr des Republikaners Donald Trump auf die Zinspolitik der Fed haben wird.

“Die Fed hat es nicht eilig, ihren restriktiven Kurs rasch zu beenden. Es gibt gute Gründe dafür, da Wirtschaft und Arbeitsmarkt wenig Anlass zur Sorge geben. Zudem hat die Inflation fast den Zielwert der Fed erreicht. Sollten sich die ersten Maßnahmen der Trump-Regierung als inflationstreibend erweisen, wird die Fed vorsichtiger agieren oder sogar abwarten,” kommentierte Bastian Hepperle vom Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe.

Folgen der Fed-Entscheidung

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Die US-Zinswende kommt auch der deutschen Wirtschaft zugute. Nicht nur die Aktienkurse steigen, weil die US-Notenbank den Leitzins erstmals seit Jahren deutlich gesenkt hat.

Keine Spekulationen über zukünftige Fiskalpolitik

Auf der nach dem Wahltag mit besonderer Spannung erwarteten traditionellen Pressekonferenz im Anschluss an den Zinsentscheid betonte der Notenbankchef Jerome Powell, dass das Wahlergebnis kurzfristig keine Auswirkungen auf die Geldpolitik der Notenbank haben werde. Außerdem würden keine Spekulationen über die künftige Fiskalpolitik angestellt werden.

Powell beantwortete keine Fragen, die in Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen standen. Er machte deutlich, dass er nicht zurücktreten werde, selbst wenn der neue Präsident Trump ihn dazu auffordern sollte.

Sorgen am Finanzmarkt

Besonders am Rentenmarkt wurden gestern massive Ängste aufgeworfen, dass die zu erwartende Wirtschaftspolitik der neuen Trump-Administration zu einem Anstieg der Staatsverschuldung und einem damit einhergehenden Inflationsrisiko führen könnte. Dadurch könnte der Fortschritt der Zinswende gestoppt oder sogar beendet werden.

US-Notenbank trifft eine Entscheidung

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Ehemaliger Präsident Trump wirft der Fed vor, “politische Spielchen” zu spielen, um die Demokraten zu begünstigen.

Fed auf dem Weg zu neutralem Niveau

Powell stellte darüber hinaus klar, dass die Geldpolitik auch nach dieser Zinssenkung restriktiv bleiben wird. Er sprach von einer guten Entwicklung der Wirtschaft und einer leicht erhöhten Inflation, die jedoch “nicht besorgniserregend” sei. Für das Erreichen des Inflationsziels sei keine weitere Abkühlung am Arbeitsmarkt erforderlich.

Dieses Ziel sieht die US-Notenbank, ebenso wie die Europäische Zentralbank (EZB), bei einem Inflationsniveau von zwei Prozent. Man sei auf einem guten Weg, dieses “neutrale Niveau” zu erreichen, wie Powell erklärte.

Dieses Thema wurde im Programm von Deutschlandfunk am 07. November 2024 um 23:00 Uhr behandelt.