Fußballer Ui-jo Hwang droht mehrjährige Haftstrafe
Dem südkoreanischen Nationalspieler Ui-jo Hwang droht eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP, die aus Dokumenten des Prozesses hervorgingen, bekannte sich der 32-jährige Stürmer des türkischen Erstligisten Alanyaspor schuldig, mehrfach ohne Erlaubnis und widerrechtlich gefilmt zu haben, wie er mit Frauen Geschlechtsverkehr hatte.
Zunächst hatte Hwang seine Unschuld beteuert. Bei Prozessbeginn erklärte er: „Ich entschuldige mich aufrichtig bei den Opfern, die durch meine Vergehen gelitten haben. Ich bitte aufrichtig um größtmögliche Nachsicht.“
Erpressung durch Schwägerin führte zur Enthüllung
Der Fall erregte im Juni 2023 öffentliche Aufmerksamkeit, als Hwangs Schwägerin versuchte, ihn durch die Veröffentlichung kompromittierender Videos zu erpressen. Infolgedessen verbüßt sie derzeit eine dreijährige Haftstrafe wegen Erpressung.
Die Staatsanwaltschaft in Südkoreas Hauptstadt Seoul fordert für Hwang eine vierjährige Freiheitsstrafe vor dem zentralen Bezirksgericht. In einer Erklärung der Staatsanwälte hieß es: „Obwohl er das Fehlverhalten nun einräumt, hatte er die Vorwürfe im Vorfeld des Prozesses bestritten.“
Karriereauswirkungen und weiteres Vorgehen
Hwang, der 62 Mal für die südkoreanische Nationalmannschaft gespielt hat, befand sich bis zum Sommer im Kader des englischen Premier-League-Klubs Nottingham Forest. Seit November 2023 ist er von der Nationalmannschaft ausgeschlossen.
Die Bekanntmachung des Urteils ist für den 18. Dezember vorgesehen. Die Konsequenzen dieses Prozesses sind weitreichend, sowohl für Hwangs persönliche als auch berufliche Zukunft. Der Ausgang des Verfahrens wird mit Spannung erwartet, da es einen bedeutenden Einfluss auf die Wahrnehmung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz nicht nur in Südkorea, sondern weltweit hat.